Über den Tellerrand hinaus

Überfachlicher Praxisbereich

Der Überfachliche Praxisbereich (ÜPB) ermöglicht allen Bachelorstudierenden der Philosophischen Fakultät, Schlüsselqualifikationen zu erwerben, die das eigene Studium fachspezifisch und fachübergreifend ergänzen

Auch im Wintersemester 2023/24 gibt es wieder ein sehr diverses Lehrangebot im Überfachlichen Praxisbereich.

Im weiteren Feld der Interkulturellen Kompetenzen wird erneut der Sprachkurs Urdu angeboten, darüber hinaus die praktische Übung Jenseits von Benin - Debatten um Rückgabe von Kulturgütern, am Beispiel Indonesien und ehemalige Kolonialmacht Niederlande sowie das englischsprachige Seminar Introduction to the Arts of Asia. Auch unser Praxis-Workshop Transkulturelle Arbeit: Diversität, Inklusion, Empowerment wird im Wintersemester 2023/24 wieder mit einer Gruppe angeboten – hier werden die Blocktermine allerdings erst noch festgelegt.

Im Rahmen unserer Kreativ-Werkstätten haben wir neben unserem Klassiker der Roman-Werkstatt (Achtung: Bewerbung mit Textprobe bis 20.9.!) sowie dem Deutsch-Italienischen Theater und der Spanischsprachigen Theater-Werkstatt erstmals eine Lyrik-Werkstatt im Angebot (Motto: Ereignis Sprache - Lyrik lesen, schreiben, übersetzen, interpretieren).

Unsere Kursangebote an der Schnittstelle von Theaterwissenschaft und Theaterpraxis umfassen neben dem klassischen Theaterseminar in Kooperation mit den Theologischen Fakultäten (Ein Tag im Theater) die Kursreihe Proszenium. Theater und Mythos (als Blockseminar mit der Thematik der Beziehungen von Literatur und Musik), in dessen Rahmen am Ende des Semesters ein Dramaturgie- und Regie-Workshop mit der Regisseurin Vera Nemirova stattfindet (08.-10.02.2024; Thema: Tannhäuser von Richard Wagner), außerdem die Seminare des Woelfl-Hauses Bonn: Revolution und Restauration: Gesellschaftskritische Auseinandersetzungen mit Umbrüchen in Literatur, Musik und Kunst sowie Die Meisteropern Giuseppe Verdis.

Unsere interdisziplinären Ringvorlesungen befassen sich u.a. mit den Themen Nachhaltigkeit, Europa sowie wissenschaftlichen Untersuchungen von Schuld, Sühne und Versöhnung.

Außerdem können Sie sich in einer ganzen Reihe von Übungen und Seminaren in der transdisziplinären geisteswissenschaftlichen Methodik üben, im WS 2023/24 u.a. zu den Themen Krieg und Frieden aus ethischer Perspektive, DenkReise 2023: Wohin wollen wir leben?, Freiheiten – warum und wozu? oder auch Planetare Perspektiven: Die Erde als Schnittstelle von Natur und Kultur. Nutzen Sie im Modul „Transdisziplinäre Theorien- und Methodenbildung“ gerne auch unser Einstiegs- und Grundlagenformat Quer- und Längsschnitte der Geisteswissenschaften.

Nicht zuletzt bieten wir im Überfachlichen Praxisbereich auch berufsorientierende Workshops an (z.B. Wissenschaftliche Politikberatung, Öffentlichkeits-, SocialMedia- und Kampagnenarbeit) sowie einige Kursformate zum fachübergreifenden wissenschaftlichen Arbeiten, wie z.B. Die wissenschaftliche Hausarbeit schreiben, Die wissenschaftliche Abschlussarbeit schreiben, Statistik für Einsteiger oder auch unsere Stimmbildungs- und Sprech-Coachings bei Alexandra von der Weth (Anmeldung direkt per Email über plasa@uni-bonn.de).

Sie finden die Kursangebote des Überfachlichen Praxisbereichs unter dem folgenden Link in BASIS:

Kursangebote ÜPB WS 2023/24

Zu den Belegungsregelungen können sich weiter unten auf dieser Seite informieren.

Hinweise & Informationen

  • Der Überfachliche Praxisbereich gliedert sich in acht Teilbereiche (plus Fremdsprachen), aus denen Module im Umfang von insgesamt 12 Leistungspunkten frei, d.h. nach individuellem Interessenschwerpunkt und ggf. beruflicher Zielsetzung, wählbar sind. Dies entspricht in der Regel zwei Kursen des ÜPB, die jeweils mit 6 LP bewertet werden.

22244451212121112 Fremdsprachen

Die angebotenen Module speisen sich aus dem Veranstaltungsangebot des Sprachlernzentrums und der Altphilologien. Es können sowohl alte als auch moderne Fremdsprachen erlernt werden. Gegenstand der Kurse zu Alten Sprachen sind neben der jeweiligen Lexik und Grammatik vor allem das Anfertigen von Übersetzungen und die Vermittlung von grundlegendem kulturellen Wissen. In den Modernen Sprachen erwerben die Studierenden zusätzlich zum lexikalischen und grammatikalischen Wissen der jeweiligen Sprache auch die Fähigkeit zur aktiven Konversation.

Achtung: Eine extracurriculare Teilnahme (s. u. "Belegung") ist im Fall der Sprachkurse leider nicht möglich!

Interkulturelle Kompetenzen

Das Modul steht im Zeichen interkultureller Interaktionsprozesse, Diversität und Mehrsprachigkeit. Die angebotenen Veranstaltungen bieten den Studierenden zum einen theoretische Einblicke in Konzepte von Kultur und Identität, kulturellem Austausch und interkultureller Dynamik. Zum anderen vermitteln praktische Trainings Schlüsselkompetenzen zur Kommunikation und Zusammenarbeit in kulturdiversen Kontexten - etwa in Bereichen des Berufslebens.

Berufsorientierung - Arbeitswelt - Unternehmenspraxis

In den Veranstaltungen geht es um die Anwendungsmöglichkeiten geisteswissenschaftlicher Disziplinen und Kompetenzen. Die Studierenden erhalten Einblicke in potentielle Arbeitsfelder von Personal- und Organisationsentwicklung, über PR und Öffentlichkeitsarbeit bis zu Tätigkeiten im Kulturbetrieb. Vermittelt werden dabei zugleich Möglichkeiten des Einstiegs ebenso wie relevante Strategien von Selbst- und Zeitmanagement bis zur Führungsfähigkeit.  

Kulturmanagement und -vermittlung

Die in diesem Modul angebotenen Kurse behandeln disziplinübergreifend ein Themenspektrum der kulturellen Praxis und ihrer Theoretisierung. Inhalte sind Aufgaben des Marketings, Managements und der Vermittlung in Berufsfeldern des Kulturbetriebs wie etwa im Museum, Theater oder der Kulturverwaltung. Andere Kurse setzen sich dagegen dezidiert kulturwissenschaftlich mit den Formen und Stilen sowie den Entwicklungen und historischen Transformationsprozessen von Literatur, bildender Kunst, Musik und Performanz auseinander.

Medien- und IT-Kompetenzen

Studierende können in diesem Modul Zusatzqualifikationen in den Bereichen Medien und IT erwerben. In der vorwiegend praktischen Arbeit der Kurse und Workshops stehen webbasierte Informationsformen, digitale Bild- und Textgestaltung aber auch spezifische IT-Anwendungen (Webdesign) im Fokus. Dabei lernen die Studierenden, die Inhalte und Methoden der geistes- und kulturwissenschaftlichen Studiengänge mit digitalen Anwendungen und Sozialen Netzwerken zu verbinden.

Fachübergreifende Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens

Die wissenschaftliche Arbeit erfordert fachübergreifend Kenntnisse der Literatur- und Materialrecherche, der Präsentations- und Diskursformen sowie Strategien zur schriftlichen Arbeit. Die Workshops und Kurse vermitteln daher zentrale Kompetenzen sowie Techniken und Methoden des akademischen Schreibens, Präsentierens und Vortragens.

Kreativitätstechniken

Das Modul bündelt Veranstaltungsgebote zur kreativen Arbeit von der digitalen Bild- und Textgestaltung über Darstellungsformen des Theaters zum Schreiben von Roman, Lyrik oder Poetry Slam. Individuell oder in Teamarbeit ermöglichen die Kurse, Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Die Studierenden erwerben auf diese Weise Qualifikationen jenseits des theoretischen-analytischen Denkens und erlangen kreative Strategien, die sie in den potentiellen Berufsfeldern einsetzen können.

Transdisziplinäre Theorien- und Methodenbildung

Die angebotenen Kurse sind darauf angelegt, die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit der geisteswissenschaftlichen Studiengänge zu stärken. Entsprechend bieten die Veranstaltungen fachübergreifende Themen aus unterschiedlichen Disziplinen, mit denen die Studierenden vor allem an das forschende Lernen und vernetzte Arbeiten herangeführt werden.

Zivilgesellschaftliches Engangement

Das Modul soll die Studierenden als künftige Leistungsträger der Gesellschaft in ihrem verantwortungsbewussten Handeln fördern. Dazu bieten die Veranstaltungen etwa Workshops zur sprach- und kulturvermittelnden Arbeit für Zugewanderte. Ebenso können ehrenamtliche Tätigkeiten, die die Studierenden in kulturellen und sozialen Einrichtungen ausgeübt haben, angerechnet werden. Ziel ist es, dass Kompetenzen der Projektentwicklung sowie Koordination und Leitung in gesellschaftstragenden Bereichen erworben werden.

BASIS-Vorlesungsverzeichnis

Sie finden die Veranstaltungen des ÜPB auf BASIS unter dem Punkt "Überfachlicher Praxisbereich der Bachelorstudiengänge der Philosophischen Fakultät".

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Modulhandbuch

Im Modulhandbüch können Sie sich detailliert über die Module des ÜPB informieren.

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Aktuelle Projekte

Spanischsprachige Theaterwerkstatt LaClínicA

Dozent: Dr. Elmar Schmidt

LaClínicA wurde 2007 als spanischsprachige Theatergruppe der Universität Bonn gegründet. Die Theatergruppe bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich praktisch und kreativ nicht nur mit Literatur, sondern auch mit gesellschaftlichen Problemfeldern auseinanderzusetzen, und neue, eigene Zugänge zu Texten und Themen zu erschließen. Theaterarbeit in einer Fremdsprache fördert zudem auf spielerische und performative Weise das Sprachgefühl und die Auseinandersetzung mit der Kultur der Zielsprache.

LaClínicA entwickelt eigene Stücke, die kein traditionelles narratives Konzept verfolgen, sondern als experimentelle Textcollagen eine jeweils in der Gruppe ausgewählte Problemstellung umkreisen - so ging es den vergangenen Produktionen um Themen wie Wahrnehmungen von Zukunft, Angst als Motor politischer Entwicklungen oder Globalisierung und Migration. Das aktuelle Stück ‚Fronterizas‘ thematisiert die Wechselwirkungen zwischen der eigenen interkulturellen Erfahrung der Gruppe und den uns umgebenden, konkreten und gedachten Grenzziehungen.

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© Ull Galindez

Elmar Schmidt studierte Hispanistik, Hispanoamerikanistik und Germanistik in Saarbrücken und Sevilla und kam als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Iberoromanische Literatur- und Kulturwissenschaft nach Bonn. Hier promovierte er mit einer Arbeit über die Darstellung und erinnerungskulturelle Aufarbeitung des Rifkriegs in der in der spanischen, hispano-marokkanischen und frankophonen marokkanischen Gegenwartsliteratur. Als Hochschullehrer unterrichtet er aktuell in Münster und leitet die Theaterwerkstatt LaClínicA an der Universität Bonn.

Schon während des Studiums initiierte er mit dem immer noch aktiven Ensemble Los Mutantes das Theater in spanischer Sprache an der Universität des Saarlandes. Als Dozent in Bonn gründete er 2007 die spanischsprachige Theatergruppe LaClínicA, mit der er seitdem regelmäßig im Bonner Kulturzentrum Brotfabrik auftritt und auf Theaterfestivals in Deutschland, Luxemburg und Frankreich vertreten war. Eines der Festivals, das in der Großregion Saarland-Lothringen-Luxemburg angesiedelte Unitheaterfestival GrAFiTi, organisiert Elmar Schmidt mittlerweile selbst mit.

In Bonn hat er nicht nur Kooperationen mit chilenischen Gastregisseuren, die jeweils für eine Spielzeit die Leitung von LaClínicA übernahmen, vertieft, sondern auch Gastspiele spanischer und lateinamerikanischer Theatergruppen organisiert. 2018 führte ihn die Mitarbeit beim deutsch-bolivianischen Theaterprojekt AGUA des Theater Marabu auf eine Theatertournee durch Bolivien.

Seminarbeschreibung auf Basis

MitSprache - Integration durch Sprachbegleitung für Neuzugewanderte

MitSprache: Integration durch Sprachbegleitung für Neuzugewanderte

MitSprache ist ein Programm der Universität Bonn, das von der Philosophischen Fakultät in Kooperation mit dem Caritasverband Bonn durchgeführt wird. Ziel des Programms ist es, Studierende als ehrenamtliche Sprachbegleiter*innen zu qualifizieren, die Neuzugewanderte auf ihrem Weg in Studium oder Ausbildung unterstützen und begleiten. Es sieht gemeinsames sprachliches Handeln als Ausgangspunkt für gesellschaftliche Teilhabe und Bildung.

Das MitSprache Seminar richtet sich an Bonner Studierende, die sich ehrenamtlich für Sprachbegleitung qualifizieren möchten, sowie an neuzugewanderte Menschen, die sich für ein Studium oder eine Ausbildung in Deutschland interessieren. Während des Seminars kommen Studierende und Neuzugewanderte zusammen und entwickeln gemeinsam Perspektiven, wie Mitsprache im Sinne von Teilhabe auf verschiedenen Ebenen umgesetzt werden kann.

Lehrende: Haifaa Baagil, Andreas Fischer

Weitere Informationen zu Inhalten und Ablauf

Seminarbeschreibung auf Basis

Anrechnungen

Es besteht die Möglichkeit, extern erworbene Kompetenzen oder auch berufspraktische Erfahrungen anrechnen zu lassen. Richten Sie  entsprechende Anträge bitte an unser Kontaktformular. Muttersprachler haben grundsätzlich keine Möglichkeit, in ihrer jeweiligen Muttersprache Sprachkenntnisse im Rahmen des ÜPB anrechnen zu lassen bzw. Sprachmodule des ÜPB in ihrer Muttersprache zu wählen.

Kontaktformular »

Kursplätze

Die Kurse des ÜPB richten sich grundsätzlich nur an Bachelor-Studierende der Philosophischen Fakultät. Sofern Sie als Master-Studierende*r extracurricular an Lehrveranstaltungen des ÜPB teilnehmen wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an unser Kontaktformular.

Kontaktformular »

Bewertung

Die Kurse des ÜPB sind grundsätzlich unbenotet und werden in aller Regel durch eine Studienleistung abgeschlossen, welche als Voraussetzung für die Vergabe von Leistungspunkten gilt. Nähere Informationen klären Sie bitte mit Ihrer Lehrperson.

Belegung

Module des ÜPB können nicht gewählt werden, wenn sie bereits im sonstigen Modulangebot des betreffenden Studiengangs verankert sind.
In einigen Übungen können leider nur wenige Plätze angeboten werden und auch in einigen Sprachmodulen konkurrieren viele Studierende um die zur Verfügung stehenden Plätze. Ein Anspruch auf einen Platz besteht leider nicht. Es kann also sein, dass Sie im gewünschten Semester nicht in den Wunschkurs hineinkommen. Viele aktuelle Lehrformate werden aber auch in den kommenden Semestern weitergeführt.

Zudem können im Überfachlichen Praxisbereich nicht mehr als 12 Leistungspunkte erworben werden. Bei freien Kursplätzen können Sie jedoch extracurricular an Lehrveranstaltungen teilnehmen, ohne Leistungspunkte zu erwerben. Dies gilt auch für Studierende in einem Masterstudiengang. Auf Wunsch stellen wir Ihnen am Ende des Semesters eine Teilnahmebescheinigung aus.

Wichtig: Leider besteht die Möglichkeit der extracurricularen Teilnahme nicht für Sprachkurse!

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© Uni Bonn

Portraits von Lehrpersonen

Julita Oetojo

Julita Oetojo pursued her studies in fashion textiles and product design at the University of Applied Science Trier in Germany and in Jakarta, Indonesia.

Presently, she is a PhD candidate in Islamic and Art History at the University of Bonn, and she is also affiliated with BIGS-OAS (Bonn International Graduate School of Oriental and Asian Studies). Her research focuses on the evolution of ikat textiles in Eastern Indonesia, examining the revealing dynamics of dependency from the 19th to the 21st centuries.

With substantial experience in the art, fashion, and textile industries in Indonesia and Southeast Asia, Julita has also taught for several years. She served as a faculty member and lecturer in the fashion, art history, design, and management departments at various Indonesian international universities. Since 2019, she has been teaching in the Faculty of Philosophy at the University of Bonn, where she explores topics such as Introduction to the Arts of Asia and Introduction to Textile Art in Asia. Her course offers an in-depth exploration of the rich artistic heritage and craftsmanship of various Asian countries, delving into their history, techniques, meanings, and cultural contexts. At the semester's end, students deliver presentations on topics of personal interest related to Asian art, such as specific artists, art movements, architectural wonders, traditional crafts, dance forms, customs, or other cultural phenomena. The course is conducted entirely in English.

Beyond her dissertation, Julita has published numerous articles on her main areas of research and interest. She plays an important role as an advisor to international NGOs focused on cultural heritage preservation in both the Netherlands and Indonesia. Additionally, she is active in attending international academic conferences.

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© Julita Oetojo
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© Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Tonia Fondermann

Tonia Fondermann studierte Amerikanistik, Spanische Philologie und Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum (B.A.) und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin (M.A.). In ihren Abschlussarbeiten beschäftigte sie sich mit dem Thema Europäische Identität und dies mit unterschiedlichen Zugängen, einmal literaturwissenschaftlich und einmal empirisch sozialwissenschaftlich.

Auch beruflich hat sie in verschiedenen Bereichen Erfahrungen gesammelt. Über die Arbeit in international tätigen NGOs und im bildungspolitischen Spektrum kam sie aus Liebe zur Wissenschaft und zum Schreiben vor acht Jahren an die Universität Bonn, wo sie das Team der Bonner Schreiblabors in der Lehre unterstützte. Seit dieser Zeit leitet sie die Kurse zum wissenschaftlichen Schreiben von Haus- und Abschlussarbeiten im Überfachlichen Praxisbereich, führt Workshops für Promovierende an verschiedenen Universitäten durch und lektoriert Dissertationen. Hauptberuflich leitet sie seit rund zwei Jahren das Schreibzentrum der FH Dortmund. Ihre akademische Vielfältigkeit und ihre Erfahrungen aus der Beratung von Studierenden und Promovierenden unterschiedlichster Fächer tragen zum Gelingen ihrer überfachlichen Schreibworkshops bei.

Projekte vergangener Semester

„Amateurs sit and wait for inspiration, the rest of us just get up and go to work.“ – Stephen King

Im anwendungsorientierten Workshop „Autorenwerkstatt I: Die Roman-Werkstatt“ steht die Arbeit an den indivuellen Romanprojekten der Studierenden im Mittelpunkt. Dafür setzen diese sich mit unterschiedlichen Methoden und Techniken des literarischen Erzählens auseinander: dramaturgischen Plotstrukturen, Charakterentwicklung literarischer Figuren oder unterschiedlichen Erzählformen. Mithilfe dieser theoretischen Grundlagen können die Studierenden selbstständig herausarbeiten, welche handwerklichen Mittel für die eigene Romanidee passend sind. In praktischen Sitzungen werden darüber hinaus Auszüge aus allen Romanprojekten der Studierenden gelesen und gemeinsam besprochen, um sie so auf Herz und Nieren zu prüfen.

Ziel ist es, dass die Teilnehmenden an ihren Romanen arbeiten und durch die wöchentlichen Treffen, der eigene Fortschritt sichtbar wird und der der anderen kritisch begleitet wird.

Dadurch wird eine regelmäßige Schreibpraxis initiiert und durch die Lektüre der Texte der anderen Teilnehmenden die eigene Bewertungskompetenz erhöht.

Am Ende jedes Semesters werden Gäste aus der Literaturbranche eingeladen, um den Studierenden einen professionellen Blickwinkel in die literarische Welt zu ermöglichen.

Lehrende: Christine Lehnen, Verena Koll, Michél Schüler, Mitja Nikolaus

Inhalt: „Versöhnung“ ist ein vielschichtiges menschliches Phänomen. Prominent verortet ist „Versöhnung“ in Kulturen, die vom Juden- und Christentum geprägt wurden. Andere Kulturen kennen äquivalente Prozesse der Konfliktbewältigung oder andere Formen der Konflikttransformation.
Formen und Praktiken der Konfliktbewältigung und Transformation stehen im digitalen Dialogforum „Theorie und Praxis der Versöhnung“ zur Diskussion.
 
Lehrende: Prof. Dr. Michael Schulz, Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner, Esther Gardei

Portraits vergangener Semester

Dr. Hermann Dechant studierte an den Universitäten Erlangen, Würzburg und Regensburg Musikwissenschaft und Kunstgeschichte. Er promovierte s.c.l. 1975 mit einer Dissertation über die Oper Aurora von E.T.A. Hoffmann. Von 1973–2005 leitete er das Hochschulorchester der Hochschule für Musik in Würzburg und stand einer Dirigentenklasse vor (Professor). Er ist Mitbegründer des Bundesjugendorchesters.
Die Konzertpianistin Dr. Margit Haider-Dechant studierte an den Universitäten Graz, Salzburg und Wien Musikwissenschaft und promovierte s.c.l. 2008 mit einer Dissertation über die Werke  Joseph Woelfls. Von 1983–2014 stand sie an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz einer Konzertfachklasse für Klavier vor (Professor).

Das Ehepaar Dechant leitet seit 2016 das Kultur- und Wissenschaftszentrum Woelfl-Haus Bonn, das inzwischen als Veranstalter einen bedeutenden Platz in der Musikszene Bonns einnimmt. Hauptanliegen sind neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung, Publikation und Aufführung der Werke Joseph Woelfls (1773–1812) die Förderung junger Musiker und interessierter Studierenden im Rahmen der Konzerte des Woelfl-Hauses sowie in mit der Universität Bonn veranstalteten Gesprächskonzerten mit namhaften Künstlern. Ferner stellt es den Saal des Woelfl-Hauses samt seinen technischen Einrichtungen (Zoom und Stream) laufend der Universität Bonn für Vorlesungen zur Verfügung.

20 Jahre lang war David Eisermann Moderator der Morgensendung auf WDR3, einem öffentlich-rechtlichen Hörfunksender, der täglich eine Mischung aus klassischer Musik und Gesprächen über Theater, Bücher und Kunst präsentiert. In Bonn hat er mitgeholfen, das „Literaturhaus“ aufzubauen und war in den Jahren 2001/2002 und 2007/2008 Lehrbeauftragter an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn. Diese Tätigkeit hat er seit 2019 wieder aufgenommen – aktuell bietet er ein Seminar zu Jonathan Franzens Roman „Crossroads“ an. Zudem ist er Mitglied im Stiftungsrat der Bonner Universitätsstiftung. Nach Studienaufenthalten in Frankreich und den Vereinigten Staaten wurde er als Doktorand an der Bonner Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft angenommen. Seine Dissertation [1984] erschien als erste deutschsprachige Monographie über St. John de Crèvecoeur, der im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zwischen die Fronten geraten war und 1782 narrative Essays veröffentlichte, die schnell zum ersten literarischen Erfolg eines Amerikaners in Europa wurden. Bevor David Eisermann zu WDR3 kam, war er als Akademischer Rat auf Zeit an der Abteilung für Romanistik der Universität Bayreuth tätig. Das DFG-Projekt „Identität in Afrika“ befasste sich mit afrikanischer Literatur in französischer und englischer Sprache. Neben Arbeiten für den literarischen Almanach „Der Rabe“ im Haffmans Verlag Zürich sowie dem Dokumentarfilm „Propaganda Swing: Dr. Goebbels’ Jazz-Orchester“ (SWR) ist er mit eigenen Texten im Literaturmagazin WORTSCHAU hervorgetreten, herausgegeben von Johanna Hansen und Wolfgang Allinger.

Bushra Iqbal-Malik lehrt im Überfachlichen Praxisbereich bereits seit einigen Jahren die National- und Verkehrssprache Pakistans: Urdu. An der University of Peshawar hat sie neben Journalismus die Sprache und Literatur des Urdu studiert. Als Gründerin des Pakistanischen Womens Writers Forum ist sie zudem sozial engagiert und unterstützt Frauen in der schriftstellerischen sowie intellektuellen Zusammenarbeit.

Lydia Kieven studierte an der Universität zu Köln Malaiologie, Ethnologie und Kunstgeschichte; in einem Auslandssemester in Yogyakarta, Indonesien, vertiefte und erweiterte sie ihre Kenntnisse und Interessen über die javanische Kultur. 2009 promovierte sie an der University of Sydney. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die prä-islamische Kunst Indonesiens, insbesondere die narrativen Reliefs an hindu-buddhistischen Tempeln in Java.

Einem Teilaspekt ihrer Dissertation, nämlich den mythologischen Geschichten um den Prinzen Panji, blieb sie treu. Dieser Mythos lebt bis heute in Formen der Literatur, der Darstellenden Künste, der Malerei weiter und erfährt aktuelle Transformationen. Mit Begeisterung ist Lydia Kieven seit Jahren involviert in Konzepten und Programmen der Revitalisierung dieser Traditionen in Java. In wissenschaftlichen Konferenzen und bei Kulturnstitutionen in Indonesien und weltweit hielt und hält sie Vorträge zu diesen Themenbereichen. 2018 organisierte sie eine Tournee einer javanische Schattenspielgruppe in Europa.

Sie unterrichtete einige Jahre in der Abteilung für Südostasienwissenschaften an der Universität Frankfurt und als Lehrbeauftragte an verschiedenen deutschen Universitäten.  Seit 2012 lehrt sie im Optionalbereich der Philosophischen Fakultät an der Universität Bonn mit breitgefächerten Themen von hindu-buddhistischer Kunst Javas über Schattenspiel, UNESCO-Kulturgüter und kulturelle Traditionen in Indonesien. Die Seminare sind immer verbunden mit einem Besuch des Rautenstrauch-Joest-Museums in Köln, meist mit der Einlage einer von ihr selbst geleiteten praktischen Einführung in das Gamelanspiel.

Interessensschwerpunkte in jüngster Zeit sind die Dekolonisierungsdebatten zwischen der ehemaligen Kolonialmacht Niederlande und der seit 1945 unabhängigen Republik Indonesien, mit aktuellen Verhandlungen von Restitution und der Provenienzforschung zu indonesischen Kulturgütern in niederländischen Museen.

Neben ihrer Dissertation liegt eine Reihe von Publikationen zu ihren Forschungs- und Interessenschwerpunkten vor.

Julian Frederik Nelting verbindet die Erfahrungen seiner Schauspielausbildung mit der Psychologie. Nach seinem Abschluss am New Actors Workshop in New York sowie Rollen in Kurzfilmen und Theateraufführungen unterrichtet er seit einigen Jahren an der Universität Bonn Improvisation mit dem Fokus auf Selbsterfahrung, Körper- und Sinneswahrnehmung. Mit Beginn seiner Arbeit in den Gezeiten Haus Kliniken in Bonn und Wesseling hat er die Improvisationstechniken in den klinischen Kontext integriert.  

Die in Sofia geborene Opernregisseurin Vera Nemirova lebt seit 1982 in Deutschland. Sie studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, assistierte bei Ruth Berghaus und war Meisterschülerin von Peter Konwitschny an der Akademie der Künste in Berlin. Seit 1998 ist sie international tätig. Zu ihren wichtigsten Inszenierungen zählt Der Ring des Nibelungen an der Oper Frankfurt (2010 bis 2012). Weitere Regiearbeiten umfassen u. a. am Theater Erfurt Die Meistersinger von Nürnberg (2016), am Theater Basel Peter Ruzickas Hölderlin (2015) und an der Deutschen Oper Berlin Meyerbeers Vasco da Gama (2015).

2017 Inszenierte sie Die Walküre bei den Osterfestspielen Salzburg, diese Produktion wurde an das Beijing Music Festival nach China eingeladen, und 2019 erarbeitete sie die Oper Wilhelm Tell von Rossini an der Koreanischen Nationaloper Soul. Danach folgte Rusalka am Theater St. Gallen.

2004 inszenierte Vera Nemirova an der Deutschen Oper Berlin bereits Puccinis La fanciulla del West, an der Wiener Staatsoper erarbeitete sie 2007 Pique Dame und 2009 Macbeth. 2010 führte sie Regie in Alban Bergs Lulu bei den Salzburger Festspielen. Weitere Arbeiten umfassen u. a. Euryanthe von Carl Maria von Weber sowie Otello an der Semperoper Dresden, Das geopferte Leben von Hèctor Parra bei der Münchener Biennale, La Traviata, La Bohème und Idomeneo am Staatstheater Mainz, Macbeth, Faust, Der Liebestrank und Tristan und Isolde an der Oper Bonn, Celan von Peter Ruzicka und Tosca am Theater Bremen sowie Le nozze di Figaro an der Lettischen Nationaloper Riga. 2006 wurde Vera Nemirova mit dem Berliner Kunstpreis der Akademie der Künste ausgezeichnet.

Zu ihren jüngsten Regiearbeiten zählen Don Carlo an der Semperoper Dresden (2021), diese Inszenierung wurde von der Fachzeitschrift Opernwelt als Inszenierung des Jahres nominiert, Carmen am Staatstheater Nürnberg (2021), und Ariadne auf Naxos von Richard Strauss an der Nationaloper Sofia (2022).

Ihre pädagogische Tätigkeit führte Vera Nemirova an die Hochschule für Musik Hanns-Eisler (Gastprofessur 2011), an der Wiener Universität (Seminare an der Fakultät für Theater Film-und Medienwissenschaft), an die Bonner Universität (Opern-Seminare an der Philosophischen Fakultät 2017 und 2020), an die Staatliche Musikakademie Sofia (Meisterkurse 2011 und 2021), sowie an die UdK Berlin (Gastprofessur für szenischen Unterricht im SS 2022 und WS 2022/2023).

Alexander Kleinschrodt arbeitet als Kulturwissenschaftler und Architekturhistoriker transdisziplinär und in Anschluss an gegenwärtige Debatten etwa zu Fragen um das ‚kulturelle Erbe‘. Seit einigen Jahren lehrt er bereits an der Universität Bonn - zunächst in den Musikwissenschaften/Sound Studies sowie später im Überfachlichen Praxisbereich. Zudem ist er Dozent an der ecosign Akademie für Gestaltung in Köln. Freiberuflich ist er daneben als Kulturvermittler und Autor tätig.

Irmgard Rüsenberg hat sich 2003 mit der Lehrbefugnis für Ältere deutsche Sprache und Literatur in Wien habilitiert. Sie hat langjährige internationale Lehrerfahrungen an den Universitäten Düsseldorf, St. Louis, Osnabrück und Innsbruck gesammelt. Seit 2008 gehört sie dem Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn an und lehrt im Überfachlichen Praxisbereich zu einem vielfältigen Themenkanon aus dem Bereich der Philosophischen Fakultät. Im Sommersemester 2022 wird sich ihr Kurs mit Frauenschicksalen im Zeichen der Shoah beschäftigen."

Die Sopranistin Alexandra von der Weth ist eine deutsche Opern- und Konzertsängerin und Stimmbildnerin. Zahlreiche Gastspiele führten sie im Laufe ihrer Karriere an internationale Bühnen, darunter die Metropolitan Opera New York, die Lyric Opera Chicago, die Royal Opera Covent Garden, die Wiener Staatsoper oder das Glyndebourne Festival. Viele Jahre war sie Mitglied des Ensembles der Deutschen Oper am Rhein. Ihr Repertoire reicht vom Barock über Mozart und den Belcanto bis hin zu jugendlich-dramatischen Partien. Mit besonderer Hingabe widmet sie sich der zeitgenössischen Musik, wie Beat Furrer, John Cage, Sylvano Bussotti, George Crumb, Gerhard Stäbler und Kunsu Shim. Ein persönliches Anliegen ist ihr der interdisziplinäre Dialog zwischen Wissenschaft und Musik: In einer Reihe von Gesprächskonzerten, die sie selbst moderiert und musikalisch gestaltet, beschäftigt sie sich vor allem mit der Wechselwirkung von Musik und Psyche. Die Konzertreihe Westöstlicher Divan war 2019/20 die dritte Veranstaltungsreihe, für welche gemeinsam mit Roland Techet die Künstlerin selbst verantwortlich zeichnet. Alexandra von der Weth schloss ihr Gesangsstudium in München mit Auszeichnung ab und gab 1993 ihr Bühnendebüt als Schöne in Grétrys Die Schöne und das Biest an der Oper Leipzig. In der Spielzeit 1996/97 wurde sie an die Deutsche Oper am Rhein engagiert, wo sie u.a. als Violetta (Verdi La Traviata) und in den Titelpartien von Lucia di Lamermoor (Donizetti), Manon (Massenet), Alcina (Händel) und Lulu (Berg) zu hören war. Vor allem ihr Debüt als Norma (Bellini) an der Deutschen Oper am Rhein im Mai 2003 begeisterte Publikum und internationale Presse. 1999 debütierte sie als Musetta (Puccini La Bohème) mit großem Erfolg an der Wiener Staatsoper und 2001 an der Metropolitan Opera New York sowie als Fiordiligi (Mozart Così fan tutte) beim Glyndebourne-Festival. Gastspiele führten sie als Lucia (Donizetti) nach Santa Fé, als Manon (Henze Boulevard Solitutude) und Daphne (Strauss) an das Royal Opera House Covent Garden London und nach Genua sowie als Violetta (La Traviata) an die Lyric Opera of Chigago. Alexandra von der Weth ist Förderpreisträgerin für Musik der Stadt Düsseldorf. Sie ist seit mehreren Jahren Lehrbeauftragte an der Universität Bonn, sowohl für das Thema der Stimmbildung und des Sprechtrainings als auch in interdisziplinären Seminaren zu verschiedenen Themen der Literatur- und Musikgeschichte. Seit dem Wintersemester 2021/22 ist Frau von der Weth Gesangsprofessorin an der Hochschule für Künste Bremen.

Kontakt

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