Jun.-Prof. Dr. Rosario Figari-Layus hat gemeinsam mit Prof. Dr. Paul Gready von der University of York ein zweijähriges Projekt im Programm „Forced Migration“ der Gerda Henkel Stiftung eingeworben. Gemeinsam mit zwei Postdoktorand*innen werden sie das Projekt “Activists in Exile in an Era of Mass Displacement: Universities as Sites of Protection and Supporters of Agency for Activists from Russia and Myanmar” bearbeiten.
Der zunehmende Einfluss populistischer und autoritärer Regierungen auf der ganzen Welt hat zu einem dramatischen Anstieg einer besonderen Form der erzwungenen Migration geführt: der Flucht von Menschenrechtsaktivisten (HRDs) ins Exil. Das scharfe Vorgehen gegen die Zivilgesellschaft im Allgemeinen und gegen Menschenrechtsverteidiger im Besonderen ist alltäglich geworden. Einschlägige Infrastrukturen wie der Rechtsrahmen für Flüchtlinge und befristete Umsiedlungsprogramme bieten Antworten, die bruchstückhaft, unvollständig und letztlich unzureichend sind. Das Ergebnis ist, dass Aktivisten im Exil Gefahr laufen, demobilisiert zu werden, während die inländische Zivilgesellschaft dezimiert wird. Dies ist wichtig, weil diese Aktivisten und ihre Organisationen nicht nur die Grundlage für den Widerstand gegen repressive Herrschaft in der Gegenwart, sondern auch für demokratischere Gesellschaften in der Zukunft sind. Das Projekt wird die Rolle der Universitäten bei der formellen und informellen Unterstützung von Menschenrechtsverteidigern im Exil untersuchen, mit besonderem Schwerpunkt auf russischen Aktivisten im Exil an der Karls-Universität in der Tschechischen Republik und Aktivisten aus Myanmar im Exil, die von der Mahidol-Universität und Partneruniversitäten in Thailand betreut werden.