Fakultätspreis
für Gender- und diversitätssensible Lehre

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Annette Kuhn-Preis für gender- und diversitätssensible Lehre an der Philosophischen Fakultät

Geschlechtergerechtigkeit sowie die Anerkennung und Förderung von Diversität zählen zu den zentralen Werten einer demokratischen und sozial gerechten Gesellschaft. Die Auszeichnung soll Studierende für diese Werte sensibilisieren und Lehrende dazu anspornen, die Vermittlung von Gen­der- und Diversitätskom­petenz zu fördern und in ihre Lehrkonzepte und -veranstaltungen zu in­tegrieren.

Über die Auszeichnung

Mit dem Annette Kuhn-Preis für gender- und diversitätssensible Lehre prämiert die Philosophische Fakul­tät der Universität Bonn Lehrpersonen, die sich im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen besonders engagieren für die

  • Vermittlung von Gender- und Diversitätskompetenz,
  • Integration und Förderung von Erkenntnissen aus den Gender-, Queer- und Diversity-Studies,
  • Sichtbarmachung der Geschichte, Leistungen und besonderen Verdienste von Frauen*,
  • Auseinandersetzung mit feministischen Positionen und/oder
  • den Gebrauch gender- und diversitätssensibler Kommunikationsstrukturen.

Nominierung

Voraussetzung für die Vergabe des Preises ist eine Nominierung durch die Studierenden. Vor­schlagsbe­rechtigt sind sowohl einzelne Studierende als auch studentische Gruppen und Initiativen der Philosophi­schen Fakultät.

Preisgeld und Verwendung

Der Annette Kuhn-Preis wird einmal jährlich ausgeschrieben und ist mit 500 Euro dotiert. Das Preisgeld kann so­wohl für eigene Zwecke verwendet als auch auf Wunsch der Preisträger*innen für weitere Maß­nahmen zur Förderung von Gendersensibilität in ihrem Wirkungsbereich zur Verfügung gestellt werden.

Zeitlicher Ablauf

Vorschläge sollen in elektronischer Form an das Referat für Gleichstellung, Diversity, Equity und Inclusion im Dekanat der Philosophischen Fakultät gerichtet werden. Die Nominierung muss Namen, Fach- und Institutszugehörigkeit sowie die Uni-ID der vorschlagenden Person (bei Gruppen der Sprecherper­son), Name, Titel und Institutszugehörigkeit der nominierten Lehrperson sowie eine Begründung (ca. eine DIN A4-Seite) der Nominierung enthalten.

Unvollständige bzw. nicht fristgerecht eingegangene Anträge werden nicht berücksichtigt.

Zeitpunkt und Rahmen für die Preisverleihung stehen noch nicht fest und werden im Zusammenhang mit der Ausschreibung bekannt gegeben.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© pexels-anntarazevich

Vergabekriterien

Anhand folgender Vergabekriterien werden die Preisträger*innen durch ein Expert*innengremium ausgewählt:

  • Gender- und diversitätssensible Gestaltung der Lehre, beispielsweise indem auf die The­matisierung und Reflexion von Gender- und Diversitätsaspekten, die Auseinandersetzung mit feministischen An­sätzen, die kritische Reflexion oder die Einbeziehung der For­schungsergebnisse von Wissenschaftle­rinnen* geachtet wird,
  • Förderung einer gender- und diversitätssensiblen Kommunikation, beispielsweise durch die Verwen­dung geschlechtergerechter Sprache sowie die kritische Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifi­schen Vorurteilen, Rollenklischees und Stereotypen,
  • Gender- und diversitätssensible Interaktion mit den Studierenden, indem geschlechts­spezifischen Stereotypisierungen und Diskriminierungen offen entgegengewirkt, Toleranz gefördert und grund­sätzlich alle Teilnehmenden zur Mitwirkung, Mitgestaltung und Mei­nungsäußerung im Unterricht mo­tiviert werden.

Zur Namensgeberin

Annette Kuhn (geb. 22.05.1934 in Berlin, gest. 27.11.2019 in Bonn) war von 1966 bis 1980 als Pro­fessorin für ‚Mittelalterliche und Neuere Geschichte und ihre Didaktik‘ an der Pädagogischen Hoch­schule Bonn tätig. Sie ist eine der Pionierinnen für das Lehrgebiet ‚Frauengeschichte‘ in Deutschland. Nach Auflösung der PH lehrte sie bis 2002 an der neu eingerichteten Pädagogischen Fakultät der Universität Bonn. Auch weil sie für die Anerkennung von frauengeschichtlichen Themen in den Studien- und Prüfungsord­nungen kämpfte, wurde ihr zwischenzeitlich die Berechtigung zur Abnahme von Lehramtsprüfungen ent­zogen. 1986 wurde ihr Lehrstuhl per Erlass der damaligen Wissenschaftsministerin Anke Brunn in ‚Didaktik der Geschichte, mittlere und neuere Geschichte, sowie Frauengeschichte‘ umgewidmet. Annette Kuhn zählte damit zu den ersten Lehrstuhlinhabe­rinnen mit einer Denomination für Frauengeschichte in Deutschland und ihre Professur gilt als Start des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW.

Aus der Friedensforschung kommend widmete sich Annette Kuhn der Erforschung, Sichtbarma­chung und Würdigung der Geschichte von Frauen in Wissenschaft und Gesellschaft. 1985 veranstaltete sie an der Universität Bonn einen großen Kongress zum Thema Frauengeschichte. 1996 initiierte sie gemein­sam mit der damaligen Frauenbeauftragten die Ausstellung „100 Jahre Frauenstudium – Frauen der Rhei­nischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn“, die erstmals die Anfänge des Frauenstudiums in Bonn do­kumentierte und Auslöser wurde für eine Reihe weiterer Bonner Ausstellungsprojekte zur Aufarbeitung und Sichtbar­machung weiblicher Vorbilder in Wissenschaft und Forschung („VorBilder – Wissenschaftlerinnen an der Universität Bonn“ und „Wenn Weiber studie­ren – 100 Jahre Immatrikulationsrecht von Frauen in Preußen“). 2012 wurde ihre Idee für die Grün­dung eines Hauses für Frauengeschichte in Bonn Wirklich­keit.

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© UBo

Kontakt

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Dr. Martina Pottek

Referentin für Gleichstellung | Dekanat der Philosophischen Fakultät
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