Innovative Themen, theoretisch-methodische Präzision und tiefgehendes interkulturelles Verständnis
Den traditionsreichen Queen’s Prize erhielt Lara Putensen (Anglistik) für ihre Masterarbeit „Pop Goes Profanity: Vulgarity Trends in English Chart Hits from 2000 to 2024“. In ihrer Arbeit, die bereits durch ihren außergewöhnlichen Titel neugierig auf die Ergebnisse und Methode macht, untersucht sie, wie sich der Gebrauch von Vulgarität in englischsprachigen Poptexten über zwei Jahrzehnte hinweg verändert hat. Ihre Arbeit überzeugt durch analytische Schärfe, feines Sprachgefühl und eine hohe Sensibilität dafür, wie Popkultur gesellschaftliche Entwicklungen widerspiegelt.
Mit dem Premio Rey de España wurden gleich zwei Abschlussarbeiten aus unserer Fakultät ausgezeichnet:
Steffen Heidkämper erhielt den Preis für seine Bachelorarbeit „Zur Konstruktion kollektiver Identität in argentinischen und chilenischen Fußballhymnen“. Anhand einer sprachwissenschaftlichen Diskursanalyse zeigt er, wie Sprache und Musik zur Formung nationaler und regionaler Identität beitragen – ein spannendes Beispiel für die Schnittstelle von Linguistik und Kulturwissenschaft.
Auch Leonhard Brandt wurde mit dem Premio Rey de España geehrt. Seine Masterarbeit „Die Natur des Widerstands – Cuerpo-Territorio bei Menchú und Payeras? Eine ökofeministische Annäherung an guatemaltekische Testimonialliteratur des Bürgerkriegs“ verbindet ökofeministische Theorie mit lateinamerikanischer Literaturwissenschaft. Brandt gelingt es, literarische Zeugnisse des Widerstands neu zu lesen und deren politische wie ökologische Dimensionen sichtbar zu machen.
Der Prix de la République Française ging an Julian Dämpfle für seine Bachelorarbeit „Die maschinelle Übersetzung von deutschen Pressetexten ins Französische mit DeepL. Eine Fehleranalyse“. Dämpfle untersucht, wie KI-gestützte Übersetzungssysteme im Vergleich zu menschlicher Übersetzung arbeiten und wo ihre Grenzen liegen. Seine präzise Analyse trägt dazu bei, den aktuellen Wandel sprachlicher Praxis im digitalen Zeitalter kritisch zu reflektieren.
Forschung als gemeinschaftliche Leistung
Dass vier der fünf diesjährigen Preise an Studierende unserer Fakultät verliehen wurden, ist ein starkes Zeichen – nicht nur für die Originalität unserer Studierenden, sondern auch für das Engagement der Lehrenden und das Miteinander, das ihre Forschung möglich macht. Hinter jeder ausgezeichneten Arbeit stehen intensive Diskussionen, sorgfältige Betreuung und ein Umfeld, das Neugier fördert und eigenen Ideen Raum gibt.
Wir gratulieren den Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich zu ihrem Erfolg. Ihre Arbeiten zeigen, wie vielfältig, reflektiert und international vernetzt wissenschaftliches Denken an unserer Fakultät ist.